In vielen Fall-Lösungen ist irgendwo als Antwort zu lesen: „Made in Switzerland“ hat bei der Zielgruppe ein gutes Image. Oder bei den psychographischen Kriterien der Zielgruppen-Beschreibung steht unter Motivation: „Die Zielgruppe wird motiviert durch Produkte, die in der Schweiz hergestellt wurden.“
Das könnte man auch weitaus eleganter und professioneller formulieren, wenn man denn wüsste wie. Stichwort hier: Der Country of Origin-Effekt. Geiler Begriff.
Der Country of Origin-Effekt nutzt die Wirkung von Orten, Ländern, Gebieten, manchmal sogar von Gebäuden oder Personen aus um von dieser positiven Wirkung etwas auf das Image des Produktes einfließen zu lassen.
Dies kann auf verschiedenste Art geschehen.
- Mit einer Herkunftsbezeichnung (Heimatland-Effekt): „Swiss made“, „aus reiner Alpenmilch“ (keine Angst, es bleibt Kuhmilch, die Alpen geben keine Milch), „Tulpen aus Holland“ – bei Tulpen wirkt das, bei Tomaten hat es eher den gegenteiligen Effekt.
- Durch die Sprache des Herkunftslandes: „Auto emoción“ – klar, die Spanier haben Emotionen, „Bruno Banani“ – klingt (für Deutsche) italienisch und wird folglich mit cooler Mode gleichgesetzt, „Häagen-Dazs“ – ein vollkommenes Nichtwort, klingt in den Ohren der Amerikaner aber skandinavisch und damit echt und natürlich. „Puschkin Vodka“ – ein deutsches Produkt, aber „Müller Vodka klingt halt einfach bescheuert“
Wenn man fremde Herkunfts-Assoziationen herstellt, spricht man übrigens von „Foreign Branding“ – oder von so genannten „Kuckucks-Marken“
- Durch einen Person: „Uncle Ben’s“ – der schwarze Südstaatler wird schon wissen, wie guter Reis schmeckt (sehr rassistisch!), oder „Meister Proper“ – wer schon so heißt, wird wohl auch sauber machen können.
- Mit einer „Produktionsbezeichnung“: „Weidemilch“ – löst die Assoziation von frei lebenden Kühen aus (tatsächlich sind die armen Viecher lediglich während 120 Tagen im Jahr etwa 6 Stunden auf der Weide… also in Summe maximal 8,25% der gesamten Zeit), „Landliebe“ für Joghurt, der in großen Fabriken hergestellt wird und so weiter.