Es gibt so viele Marketing-Bücher, Lehrmittel und so weiter...
Warum diese Seite?

Aus aktuellem Anlass: Diese Seite ist im Aufbau – das wird sie auch immer sein. Ich gehe nicht davon aus, dass sie irgendwann wirklich fertig sein wird. Das bedeutet: Die Seite ist unvollständig, viele Begriffe fehlen noch – das Ziel ist, dass hier irgendwann (ok, ich weiss: Ziele brauchen eine klare Terminierung) 1.000 Begriffe beschrieben und erklärt werden – vielleicht auch 1.500. Langer Weg.
Die internen und externenVerlinkungen sind noch nicht vollständig – und natürlich sind auch noch Fehler drin. Die Seite wird auch nie perfekt sein. Aber sie wird gut sein. Und hilfreich. Und hoffentlich ein wenig unterhaltsam und vor allem wird sie zu Diskussionen Anlass geben und dazu verleiten, selber zu denken (bei denen, die das können und wollen). Das Marketing-Wiki wird kontinuierlich ausgebaut, ergänzt, überarbeitet etc. Die Kommentarfunktion kann gerne genutzt werden, um Meinungen oder Ansichten zu den Artikeln zu posten – wer Wünsche bezüglich Themen hat nutzt das Kontaktformular auf der Seite … na wo wohl? … genau! Kontakt.

Warum zum Kuckuck braucht es jetzt neben all den Büchern, neben den Webseiten und den Unterrichtsunterlagen jetzt auch noch diese Seite? Entwarnung! Es braucht sie nicht – „notwendig“ im eigentlichen Sinne ist sie nicht. Um es kurz zu machen: ich habe diese Seite aus folgenden Gründen erstellt:

Die meisten Schulungsunterlagen sind tauglich, einige gut – aber allen gemeinsam ist, dass sie möglichst einfache und klare Strukturen, Vorgehensweisen und Antworten vorgeben. Das vermittelt den Eindruck, dass es „genau so sein muss“. Und das ist falsch!

Wer Schulungsunterlagen durchliest, durcharbeitet und lernt, der weiss vieles. Wissen ist aber die unterste Taxonomiestufe (nach Bloom). Prüfungen erfoldern mehr als nur Wissen, sie erfodern Verstehen und Umsetzen. Das kann sich nur durch andere Beispiele, Ideen und Gedankenansätze erarbeiten.

Wer sein Wissen aus nur einer Quelle bezieht bekommt ein sehr einseitiges Bild von einer Sache. Er wird engstirnig, unflexibel und glaubt, nur seine Sichtweise sei die richtige. Und das ist falsch!

Wer Fallstudien löst, merkt sehr schnell, dass die Fallvorgaben nicht den Beispielen in den Schulungsunterlagen entsprechen. Er müsste also abstrahieren – wer nur das Wissen aus einem Buch hat, kann das nicht, weil er gar nicht weiss, dass es noch andere Sichtweisen gibt.

Die meisten Schulungsunterlagen verwenden Modelle, Methoden und Definitionen, die zum Teil uralt sind (z.B. Maslow-Pyramide). Das macht sie nicht falsch, aber um sie zu verstehen, muss man wissen, wann sie warum entstanden sind. Nur dann kann man sie heute richtig einsetzen.

Wer Informationen aus Schulungsunterlagen auswändig lernt wird unflexibel. Auswändig lernen heisst: Nur das können, was man gelernt hat. Wer aber versteht, was er tut, wird auf unbekannte Fragen eher eine zutreffende Antwort finden, und damit eine bessere Prüfung schreiben.

Schulungsunterlagen sind „Haus-Quellen“. Alle Schulen haben andere, eigene Unterlagen, eine eigene Sprache, eigene Begrifflichkeiten – das sind selten bis nie genau die, die an Prüfungen und gar in der Praxis benutzt werden. Es ist hilfreich, zu erkennen, dass es für die gleichen Themen durchaus unterschiedliche Begriffe gibt.

Ich halte das „Warum“ für wichtiger als das „Wie“: Wer versteht, was er tut und warum er es macht, wird keine vollkommen falsche Lösung liefern – wer es nicht versteht, wird zwar eine perfekte Tabelle abliefern, deren Inhalt aber vollkommen banal, nichts sagend und damit faktisch wertlos ist.

Und dazu gleich mal ein Beispiel: Die Copyplattform! Wer kennt sie nicht, und wer kennt nicht die einzelnen Punkte, sei es ein „Strategie-Ansatz“, ein „Consumer Benefit“ oder ein „Reason Why“ oder noch schlimmer die „psychologische Achse“. Jedes Lehrmittel hat seine mehr oder weniger eigene Definition, was genau in welcher Reihenfolge in der Copyplattform stehen muss. Aber ist das tatsächlich so? Werden die Falllösungen wirklich nach einem „geheimen Raster“ korrigiert? Manfred Bruhn ist so etwas wie der „geheime Guru“ der schweizerischen Marketing-Ausbildungen, zu seinem Buch „Integrierte Kommunikation“, notabene als „Lehrmittel für angehende Marketing- und Verkaufsfachleute“ gedacht und mit Siegel und Vorwort des SMC versehen schreibt er:

„Es ist nicht in jedem Fall notwendig, sämtliche Ansprachen (Anm.: er spricht von den einzelnen Punkten der Copyplattform) zu formulieren. Spielt beispielsweise die psychologische Achse eine untergeordnete Rolle oder ist die Reason why nicht relevant, kann auf ihre Beschreibung verzichtet werden.“

Kluger Mann!