Über diesen Begriff haben Dutzende kluger Leute hunderte Artikel und Bücher verfasst. Ich werde also den Teufel tun, und das Gefühl haben, ich könne es besser. Kann ich nicht. Deshalb hier nur ein paar kurze Zeilen zum Begriff, dessen Bedeutung und den möglichen Auswirkungen.
Begriff
Inflation kommt von „inflatio“ – das ist lateinisch und bedeutet soviel wie „aufblähen“ oder „anschwellen“ – und bezeichnet in der Volkswirtschaft eine generell und vor allem anhaltende Erhöhung des Preislevels von Gütern und Dienstleistungen. Generell. Anhaltend. Das sind die beiden Hauptstichworte.
Da sowieso alles immer teurer wird (stimmt nicht, klingt aber gut), findet eigentlich immer und überall eine Art Inflation statt – die Inflation als solche wird aber nur dann so bezeichnet, wenn diese Preiserhöhungen deutlich stärker sind als die meistens ebenfalls steigende Kaufkraft. Oder vereinfacht gesagt: Wenn die Kaufkraft aufgrund der Preiserhöhung zurückgeht und man sich immer weniger leisten kann. Es ist nun klar, dass eine moderate Inflationsrate von etwa 2% noch keine Probleme verursacht – deshalb versuchen die meisten Länder (zuständig sind fast immer die Zentralbanken) mit unterschiedlichen Steuerungselementen, die Inflationsrate auf eben diesem Niveau zu halten. Die Preisstabilität ist übrigens einer der Punkte aus dem magischen 6-Eck der Volkswirtschaft.
Warenkorb
Um die Inflation zu messen werden oftmals Warenkörbe zusammen gestellt – diese decken dann im Allgemeinen den durchschnittlichen Bedarf eines Konsumenten ab und geben einen Eindruck davon, wie sich die Preise entwickeln, und was man sich dafür kaufen kann.
Gefühlte Inflation
Das Gefühl, dass alles immer teurer wird, nennt man gefühlte Inflation – es ist meistens falsch. Aber da wir im Alltag mehr Gurken als Autos kaufen, erscheint uns halt ein Preisanstieg bei den Gurken als deutlich massiver, als einer bei Autos – und dass Fernseher permanent günstiger werden, fällt uns auch nicht so auf, da wir eben auch nicht täglich neue Fernseher kaufen. Die gefühlte Inflation hat aber einen wesentlichen Einfluss auf den Index der Konsumentenstimmung.
In der Schweiz betrug die Inflation 2018 übrigens 0,94% also nichts.
Hyperinflation
Wenn die Preise explodieren – und das ist wörtlich zu nehmen – spricht man von Hyperinflation. Aktuell (Stand Januaer 2019) in Venezuela sichtbar. Ein paar Beispiele?
Hätte die Schweiz die gleiche Inflationsrate wie Venezuela, dann würde:
Ein Paket Butter ungefähr 30.000 CHF kosten, eine Packung Kaffee um die 150.000 CHF und ein Apfel so etwa 7.000 CHF. Das nennt man dann Hyperinflation – und entsprechen werden oftmals auf den Geldscheinen einfach ein paar Nullen dazu gedruckt, um den „Wert zu erhöhen“. Eine einheitliche Definition des Begriffes Hyperinflation existiert nicht – monatliche Inflationsraten von 50% sind aber weithin als Indiz dafür akzeptiert.