So genannte Global-Brands sind Marken, die international vertrieben werden und deren Absatzkonzepte weltweit plus/minus ähnlich aufgebaut sind. Aber Global-Brand ist nicht Global-Brand, es gibt unterschiedliche Ausprägungen und Differenzierungen.
Standardisierte Global-Brands
Davon spricht man, wenn sowohl Produkt als auch Vertriebswege weltweit einheitlich sind. Das ist so gut wie nie der Fall. Eine vollständige Standardisierung von Produkten im Sinne von Meffert (er nennt es: Idealausprägung) ist grundsätzlich nur bei Basisprodukten möglich: Zucker, Reis, Salz, Mehl etc. Und auch da sind regionale Einschränkungen durchaus möglich. Die meines Wissens standardisiertesten Globalmarken im Konsumgüterbereich sind Pampers, Perrier, Kit Kat und – ich glaube – Mars. Diese Produkte sind weltweit identisch konzipiert und werden identisch vertrieben. Lediglich die Kommunikation unterscheidet sich von Markt zu Markt etwas.
Im Investitionsgüterbereich sind standardisierte Global-Brands häufiger anzutreffen: Boeing, BP, Honeywell und ähnliche.
Im Dienstleistungsbereich ist eine Standardisierung auch üblicher: Google, Amazon, Facebook, Microsoft, Visa, American Express etc. – hier finden wir meistens (!) eine ausgesprochen starke Standardisierung.
Teilstandardisierte Global-Brands
Teilstandardisierte Global-Brands werden zwar unter dem selben Markennamen weltweit vertrieben, haben oftmals auch eine sehr ähnliche Positionierung, passen sich aber vom Produkt her den Zielmärkten etwas an. Nescafe, Coca Cola und andere Marken weisen in unterschiedlichen Märkten unterschiedliche Rezepturen auf, andere Verpackungen, Füllmengen, Inhaltsstoffe etc. – auch der Name der Sub-Brand kann variieren: Diet Coce heisst bei uns Cola light… Auch Dienstleistungen können teilstandardisierte Brands sein:
Nichtstandardisierte Global-Brands
Dann gibt es noch Marken, die weltweit vertrieben werden, deren Produkte, Positionierung, Preis, etc. sich aber von Markt zu Markt eklatant unterscheiden, so dass die Produkte im Prinzip nicht mehr sehr viel miteinander zu tun haben – Ziel dieser Marken ist der Synergiegewinn eines bekannten und gut und positiv verankerten Markennamens. Genau wie die „vollstandardisierten“ Global-Brands sind die nichtstandardisierten Marken eher bis sehr selten.
Zu den nichtstandardisierten Global-Brands gehören Produkte wie zum Beispiel Langnese, hier ändert sich auch der Name (bei gleichem Logo): ALGIDA (in Osteuropa), BRESLER (in Zentralamerika), ESKIMO (in Kroatien, Österreich, Norwengen), FRISKO (Dänemark), KIBON (Brasilien) etc.