Das „geistige Eigentum“ ist quasi der Oberbegriff über verschiedene Eigentumsrechte an immateriellen Gütern. So umfasst der Begriff „geistiges Eigentum“ das Patentrecht, das Markenrecht, Verwendungs- und Nutzungsrecht, Urheberrecht und die übrigen verwandten Schutzrechte.
Das geistige Eigentum ist im Artikel 1 des ersten Zusatzprotokolls zur Europäischen Menschenrechtskonvention geregelt. In Artikel 17, Absatz 2 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union ist es zudem ausdrücklich geschützt.
Historie
Der Schutz des Geistigen Eigentums ist eine verhältnismässig neue Sache. Erst während des 14. Jahrhunderts kam überhaupt erst die Idee auf, Ideen zu schützen. Bis dahin hat man geschaut, was der andere macht und dann seine Erfindung für sich so gut als möglich genutzt. Zum Glück – sonst hätte Archimedes für seine archimedische Schraube oder Ktesibios auf die Erfindung des Zahnrades ein Patent anmelden können oder die Nutzung dem Rest der Menschheit verbieten…
Auch im Mittelalter gab es keinen echten Schutz von geistigem Eigentum – was es aber gab, waren Nutzungsrechte. Hier standen die Zünfte ganz vorne in der Reihe, wenn es darum ging, „Geheimnisse“ im kleinen Kreis zu bewahren.
Der Durchbruch des „geistigen Eigentums“ erfolgte erst im 18. Jahrhundert. Ursprung hatte die Idee in der Arbeitstheorie von John Locke. Da jede Person über ihre eigenen Handlungen und Gedanken frei entscheiden durfte (war vorher nicht so), so war es in der Folge nur logisch, dass das Produkt dieser Gedanken, also Ideen, eben auch dieser Person gehörten und somit geschützt werden konnten. Während diese Gedanken aber vor allem sozialpolitischer Natur waren (und deshalb primär mal als „links“ verschrien) verschaffte die Industrialisierung dem geistigen Eigentum zum Durchbruch – na ja, wenns um Geld geht, funktionierts schneller.
Jetzt plötzlich war es höchst sinnvoll, Ideen schützen zu lassen. Wer eine neue Maschine entwickelte konnte schneller produzieren und mehr verdienen. Und das lies man sich ungerne von jemand anderem nehmen. Was vor wenigen Jahren noch als Spinnerei von irgendwelchen „Gutmenschen“ abgetan wurde, war jetzt plötzlich bei den Firmenbossen angekommen. Und jetzt wo es um ihr Geld ging, war die Idee des geistigen Eigentums fast blitzartig umgesetzt. Das Patentwesen war eine logische Folge davon.