Als Deep-Fake oder Deepfake ist ein Ausdruck für Bilder- oder Video-Fälschungen, die absolut echt aussehen, es aber nicht sind – Deepfakes sind mit herkömmlichen Methoden fast nicht mehr zu entlarven. Die Erstellung dieser Fälschungen erfolgt mittels KI (Künstlicher Intelligenz) und den entsprechenden Algorithmen.
Ursprung von Deepfakes
So ganz neu sind Deepfakes nicht, wie so oft – ist tatsächlich so – hat diese neue Technik ihren kommerziellen Ursprung in der Pornoindustrie (die Pornoindustrie ist übrigens der „Innovator“ unter den im weitesten Sinne kommunikativen Unternehmen – ihr ist der Durchbruch des VHS-Video-Formates zu verdanken, sie war Trendsetter bei 360-Grad-Videos, VR-Anwendungen etc. – und jetzt auch bei Deepfakes): 2017 erschien ein Video, in welchem Gal Gadot beim Sex mit Emma Watson, Taylor Swift etc. gezeigt wurde. Da das Verfahren noch in den Anfängen steckte, wurde das Filmchen schnell als Fälschung entlarvt.
Deepfakes heute
Das aktuellste Beispiel eines Deepfakes ist die Ansprache von Mark Zuckerberg
Hier ist – zumindest für 99% der Zuschauer – nicht mehr zu erkennen, dass es nicht Mark Zuckerberg ist, der spricht, sondern – na ja, es IST Mark Zuckerberg. Aber halt eben einmal durch einen Algorithmus gequetscht, mit neuem Text etc. – aber eigentlich ist er es, er ist es nur nicht wirklich.
Mit dem Aufkommen von Deep-Fakes ist der „Videobeweis“ in allen Lebenslagen obsolet geworden.
Aktueller Stand
Es sind aktuell mehrere Apps im Umlauf, mit denen man Gesichter austauschen kann – so genannte Face-Swaps, eine App, bei der virtuell Bilder von Frauen so manipuliert werden, dass Nacktbilder dabei rumkommen wurde eben erst wieder zurückgezogen. Ein rechtliches Vorgehen gegen Deepfakes ist nur über den „Umweg“ von Persönlichkeitsverletzungen möglich – da es sich bei einem Deep-Fake ja um ein „eigenes schöpferisches Werk“ handelt, geniesst dieses sogar – zumindest theoretisch – auch selber Schutzrechte.
Risiken
Wir brauchen hier darauf nicht wirklich einzugehen, oder? In zwei Jahren spätestens wird es möglich sein, mit einem entsprechenden Algorithmus ein Video oder ein Foto so zu faken, dass es entweder gar nicht, oder nur mit äusserst grossem Aufwand als Fälschung entlarvt werden kann. Was das bedeutet kann sich jeder selbst ausmalen – in der Weltgeschichte, in der Politik, oder halt einfach nur zu Hause, wenn plötzlich Pornofilmchen auftauchen – die es gar nicht geben kann, die es aber gibt und einem niemand glauben wird, weil „ich sehe doch mit eigenen Augen, was Du gemacht hast.“ Viel Spass.